Weiterbildung und Masterstudiengang in einem

Ab September 2026 bietet das Bistum Münster in Zusammenarbeit mit der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho) den postgradualen Masterstudiengang in Ehe-, Familien- und Lebensberatung an. Dieser Masterstudiengang integriert die Weiterbildung der Kath. Bundesarbeitsgemeinschaft für Ehe-, Familien- und Lebensberatung, Telefonseelsorge und Offene Tür e.V., Bonn (Kath. BAG e.V.).
Als Weiterbildung führt er zum Erwerb des Zertifikats „Ehe-, Familien- und Lebensberater*in“ (Kath. BAG e.V.) und als Masterstudiengang zugleich zum Erwerb des Mastertitels „Master of Counseling“. Der postgraduale Weiterbildungsstudiengang wird fachlich durch den Fachausschuss Weiterbildung der Katholischen Bundeskonferenz Ehe-, Familien- und Lebensberatung (KBK EFL) und wissenschaftlich durch die Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho) begleitet. Hierdurch entspricht er bundesweit den Richtlinien der Kath. BAG e.V., des Deutschen Arbeitskreises für Jugend-, Ehe- und Familienberatung (DAKJEF) und europaweit den allgemeinen Studienbedingungen eines Masterstudiengangs mit anschließender Promotionsmöglichkeit. Die Planung und Durchführung dieses integrierten Weiterbildungsstudiengangs übernimmt die Ehe-, Familien und Lebensberatung im Bistum Münster.

Digitaler Infoabend am 09.10.2025, 18.00 Uhr
Bewerbungsfrist: 30.11.2025

Kurzbeschreibung

Der Masterstudiengang mit integrierter Weiterbildung ist therapieschulenübergreifend ausgerichtet. Am Studienort Münster ist er schwerpunktmäßig systemisch orientiert, mit Integration psychodynamischer und verhaltensorientierter Ansätze. Er vermittelt zudem u.a. soziologische, rechtliche und theologische Rahmenbedingungen von Beratung. Eine besondere Bedeutung hat die Reflexion einer spirituellen Beratungshaltung aus der Perspektive des christlichen Menschenbildes.

In den ersten beiden Semestern werden die wichtigsten theoretischen Grundlagen vermittelt und in fallspezifischer Diagnostik, Beziehungsgestaltung und Intervention praktisch umgesetzt. Ab dem dritten Semester werden Diagnostik, Beziehungsgestaltung und Interventionen setting- und problemspezifisch differenziert und durch spezifische Theorien und aktuelle Ergebnisse der Forschung ergänzt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Paarberatung. Zur Entwicklung der fachlichen, methodischen und persönlichen Kompetenz der Beratenden enthält der Masterstudiengang Selbsterfahrung, Hospitation/Praktikum und Supervision sowie Theorievermittlung durch Lehrveranstaltungen, Peergruppenarbeiten und Selbststudium.

Dauer und Zeitumfang

•    Acht Semester bzw. vier Jahre
•    Nächster Beginn Wintersemester 2026, Ende Sommersemester 2030

Als Lehrveranstaltungszeit sind durchschnittlich 11-12 Wochenenden pro Jahr (freitags von 09.00 Uhr bis samstags 18.00 Uhr) und eine 4-tägige Blockveranstaltung Selbsterfahrung pro Jahr einzuplanen. Hinzu kommen ab dem 1./2. Semester ein Praktikum in einer Beratungsstelle mit Hospitation und Co-Beratung (mindestens 18 Stunden) und ab dem 3. Semester mit selbstständiger Beratungstätigkeit (mindestens 162 Stunden) sowie regelmäßige Supervision (90 Stunden). Insgesamt umfasst der Studiengang einen Workload von 3.000 Stunden (120 Credits), die sich aufteilen in Präsenz-, Praxis- und Selbststudium.

Modul 1: Psychologische Grundlagen von Beratung
Modul 2: Beratung in Kirche und Gesellschaft
Modul 3: Beratung unter individueller Perspektive
Modul 4: Das Paar und seine Entwicklung – Grundlagen der Paarberatung
Modul 5: Beratung zu Fragen von Ehe und Partnerschaft
Modul 6: Beratung zu Familien-, Generations- und Erziehungsfragen
Modul 7: Beratung in besonderen Lebenslagen
Modul 8: Beratung als Wissenschaft und Forschungsgegenstand
Modul 9: Masterthesis

Didaktische Elemente in den Lehrveranstaltungen sind u. a.:
•    Theorievermittlung durch Lehrvorträge, Referate der Teilnehmer*innen, Gruppenarbeit, Blended Learning Formate
•    Theorievermittlung durch Beobachtung und Analyse von Fallbeispielen aus der Beratungspraxis, aus Film und Literatur u. a. unter Einbeziehung von Rollenspielen und Skulpturarbeit
•    Praktische Weiterbildung durch Video- und Live-Demonstration, durch Übungen und durch Training beraterischen Verhaltens in Rollenspielen und Praxissimulationen
•    ergänzende Selbsterfahrung u. a. durch Gespräche, Rückmeldungen, persönliche Reflexion und Übungen in der Gruppe

Integrierte Inhalte des Studienganges: Das beratungspraktische Studium

Hospitation und Praktikum

Die Teilnahme an dem Weiterbildungsstudiengang ist an eine Hospitation und ein anschließendes Praktikum in einer EFL-Beratungsstelle gebunden. Nach der Zulassung zur Weiterbildung und zum Studiengang bewerben sich die Studierenden an einer Beratungsstelle für Ehe-, Familien- und Lebensberatung für ein Praktikum. Im 1. und 2. Semester hospitieren sie hier in Beratungsprozessen und führen ab dem 3. Semester eigenständig Beratungen mit einzelnen Klient*innen durch. Ab dem 5. Semester bilden dann Paarberatungen den Schwerpunkt im Praktikum. In den Beratungsstellen begleiten erfahrene Beratende die Praktikant*innen. Kandidat*innen, die im Bereich des Bistums Münster zugelassen sind, werden von der Leitung der EFL im Bistum Münster einer Praktikumsstelle zugewiesen. Bewerber*innen aus anderen Bistümern suchen sich eigenständig eine geeignete Praktikumsstelle an einer EFL-Beratungsstelle in Wohnortnähe. Die Weiterbildungsleiterin im Bistum Münster kann vermittelnd unterstützen.

Supervision

Parallel zum Praktikum beginnt ab dem 2. Ausbildungsjahr ergänzend zur fallbezogenen Gruppensupervision an den Kurswochenenden in den Mentoraten die Supervision als Einzelsupervision. Supervision beinhaltet die Reflexion der eigenen Beratungspraxis im Hinblick auf folgende Kriterien: Diagnostik, Indikation, Prognose, Beratungsplanung, Intervention und Evaluation unter besonderer Berücksichtigung von Übertragung und Gegenübertragung in der Klient*in-Berater*in-Beziehung und der Eigenanteile im Beratungsgeschehen.

Selbsterfahrung

Jährlich findet eine 4-tägige Selbsterfahrungseinheit bei externen Selbsterfahrungsleiter*innen statt.

Zusammenarbeit mit der katho

Die Weiterbildung/der Masterstudiengang wird unter dem Titel „Master of Counseling – Ehe-, Familien- und Lebensberatung“ in Lizenz der katho angeboten und schließt mit dem Titel „Master of Counseling“ ab.
Die akademische Studiengangsleitung für den Masterstudiengang Ehe-, Familien- und Lebensberatung übernimmt von Seiten der katho Prof.in Dr.in Sara Remke, Professorin für Theorien und Konzepte Sozialer Arbeit. Sie ist aktuell akademische Studiengangsleitung in Paderborn und wird zum WS 2025/2026 an der Abteilung Münster der katho tätig sein.
Die Weiterbildungsleitung übernimmt Sabine Hendler, Diplom-Theologin, Master of Counseling EFL und Bachelor of Science in Business Administration, EFL-Beraterin (Kath. BAG e. V.), Systemische Therapeutin / Familientherapeutin / Paartherapeutin (DGSF) und Online-Beraterin nach den Richtlinien der DGOB.
Beide sind verantwortlich für die Einhaltung der Richtlinien des Masterstudiengangs auf Grundlage des Modulhandbuchs. In das Modulhandbuch integriert ist die „Ordnung der Kath. Bundesarbeitsgemeinschaft für Ehe-, Familien- und Lebensberatung, Telefonseelsorge und Offene Tür e.V. für die Qualifikation in Ehe-, Familien- und Lebensberatung (2024)“ und damit die Bestimmungen der „Rahmenordnung für die Weiterbildung zur/zum Ehe-, Partnerschafts‑, Familien- und Lebensberaterin/berater“ des Deutschen Arbeitskreises für Jugend-, Ehe- und Familienberatung, so dass auch diese Ordnungen eingehalten werden.
Die Vermittlung der Lehrinhalte erfolgt durch Professor*innen der katho sowie durch interne und externe Dozent*innen aus der Praxis der EFL-Beratung und durch die kursbegleitenden Mentorinnen.

Veranstaltungsorte

Die Weiterbildung findet statt in den Räumlichkeiten der Geschäftsstelle der Ehe-, Familien- und Lebensberatung im Bistum Münster.
Die Selbsterfahrungstage sind in verschiedenen Weiterbildungshäusern geplant.
Das Praktikum findet in einer Beratungsstelle derjenigen Diözese statt, in denen die Teilnehmenden des Weiterbildungsstudienganges ihren Wohnort haben oder in der näheren Umgebung des Wohnortes.

Kosten

Die Weiterbildung wird voraussichtlich vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) finanziell gefördert. Die Kursgebühr beträgt daher zunächst 3.300 € pro Studienjahr. Abhängig von den bereitgestellten Zuschüssen wird eine Rückzahlung nach Abschluss des Kurses angestrebt.
Die Kursgebühr schließt sämtliche Lehrhonorare, Prüfungsgebühren und Honorare für Selbsterfahrungseinheiten innerhalb des Kurses sowie einen Pauschalbetrag für die Einzelsupervisionen ein. Kosten, die nicht inkludiert sind: Ihre Verpflegung und Unterkunft während der Präsenzzeiten, ggf. werden Zusatzkosten für die Einzelsupervision fällig.
Diejenigen, die ihr Praktikum an einer EFL-Beratungsstelle des Bistums Münster ableisten, erhalten eine Praktikumsvergütung von derzeit 2.400 €/Jahr, mit der ab dem zweiten Weiterbildungsjahr die Kursgebühren zum Teil refinanziert werden können.

Zulassungsvoraussetzungen und Auswahlverfahren

Teilnehmen können maximal 30 Interessent*innen mit Fachhochschul- oder Universitätsabschluss, Bachelor-, Master- oder Diplomabschluss, die erfolgreich an einem Auswahlverfahren teilgenommen haben. Zulassungsvoraussetzung ist ein erster berufsqualifizierender Hochschulabschluss in Psychologie, Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Pädagogik, Theologie, Medizin, Jura oder gleichwertiger Studiengänge sowie mindestens ein Jahr einschlägige Berufserfahrung in einem psychosozialen Arbeitsfeld. Ein weiteres Kriterium ist die Bejahung des Auftrags der Kirche und persönliche Orientierung an christlichen Werten.

Wer anhand der eingereichten Bewerbungsunterlagen in die engere Wahl einbezogen werden kann, wird zu einer eintägigen Auswahltagung eingeladen. Der Auswahltag dient der gegenseitigen Information und bietet den Bewerber*innen Gelegenheit, sich im Rahmen von Gruppengesprächen und Einzelinterviews näher vorzustellen. Das Auswahlverfahren zielt ab auf Kriterien der Selbstreflexivität, der Kommunikations-, Interaktions- und Kontaktfähigkeit sowie der Belastbarkeit.

Bewerbung

Die Bewerbungsfrist endet am 30.11.2025.

Bitte reichen Sie Ihre aussagekräftige Bewerbung ab dem 01.09.2025 bis zum 30.11.2025 ein über das Bewerbungsportal www.kirchentalente.de.

Die Bewerbung sollte folgende Unterlagen umfassen:
•    persönliches Anschreiben, aus dem Ihre Motivation sichtbar wird
•    Lebenslauf
•    Hochschulzugangsberechtigung (Abitur- oder Fachabiturzeugnis)
•    Abschlusszeugnis(se) Ihres Hochschulstudiums mit Urkunde und Notenübersicht
•    Arbeitszeugnis(se)
•    ggf. C1-Sprachnachweis sowie Übersetzungen Ihrer Unterlagen
•    ggf. Referenzen

Termine

Am 9. Oktober 2025 wird ein digitaler Informationsabend stattfinden. Bitte melden Sie sich dazu an unter: efl-geschaeftsstelle@bistum-muenster.de. Ein Link wird Ihnen dann zugestellt.

Die Bewerbungsfrist endet am 30.11.2025.

Die Auswahltage finden voraussichtlich am 26.01.2026, 28.01.2026 und 29.01.2026 in der Geschäftsstelle Münster statt. Sollten Ihnen keiner dieser Termine möglich sein, melden Sie sich bitte bei der Weiterbildungsleitung.

Die Weiterbildungswochenenden im ersten Semester sind an folgenden Terminen geplant:
•    11./12.09.2026
•    09./10.10.2026
•    06./07.11.2026
•    04./05.12.2026
•    15./16.01.2027
•    12./13.02.2027

Anmeldung/Kontakt

Bistum Münster
Ehe-, Familien- und Lebensberatung
Antoniuskirchplatz 21 | 48151 Münster
Fon 0251 13533-10
Mail: efl-geschaeftsstelle@bistum-muenster.de

Akademische Studiengangsleitung der katho, Abt. Münster, FB Sozialwesen
Prof.in Dr. Sarah Remke

Weiterbildungsleiterin im Masterstudiengang Ehe-, Familien- und Lebensberatung
Sabine Hendler
Antoniuskirchplatz 21 | 48151 Münster
Fon 0251 13533-16
hendler@bistum-muenster.de

Leiterin der Ehe-, Familien- und Lebensberatung im Bistum Münster
Andrea Stachon-Groth
Antoniuskirchplatz 21 | 48151 Münster
Fon 0251 13533-10
stachon-groth@bistum-muenster.de