Bischof Genn: Kirche im Bistum Münster ist nahe bei den Menschen

© Bischöfliche Pressestelle

Zahlreiche Angebote der katholischen Kirche im Bistum Münster sind für immer mehr Menschen von großer Bedeutung. In vielen Feldern kirchlichen Engagements ist die Nachfrage 2023 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen oder auf einem hohen Niveau stabil geblieben. (Hinweis: Die folgenden Zahlen beziehen sich, wenn es nicht anders vermerkt ist, auf den NRW-Teil des Bistums)

Insbesondere Angebote für junge Menschen wurden im zurückliegenden Jahr sehr gut nachgefragt. So wurden im Kindergartenjahr 2023/2024 insgesamt 45.720 Mädchen und Jungen in den 670 katholischen Kindertageseinrichtungen in Trägerschaft der Kirchengemeinden betreut. Das sind 270 mehr als im vorherigen Kitajahr. Auch die Zahl der Schülerinnen und Schüler an den 29 bischöflichen Schulen liegt konstant bei mehr als 18.000. Viele Schulen haben dabei deutlich mehr Anmeldungen als sie Schüler aufnehmen können. In Münster wollten etwa 366 Schülerinnen und Schüler im kommenden Schuljahr die Friedensschule besuchen; aufnehmen konnte die Schule 168. 

Sehr hoch war 2023 erneut die Zahl der Jungen und Mädchen, die an einer der 220 Ferienfreizeiten der Pfarreien teilnahm. 13.000 Kinder und Jugendliche nutzten die Angebote, zu denen noch weitere Ferienangebote der katholischen Jugendverbände hinzukamen. An der Organisation, Planung und Durchführung der Ferienspiele oder Ferienfreizeiten waren etwa 4.000 Jugendliche, junge Erwachsene und Erwachsene beteiligt, die sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich einsetzten. Ein Wachstum verzeichnen auch die katholischen Jugendverbände im Bistum Münster. In den zehn Verbänden, die im Diözesanverband Münster des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) organisiert sind, sind inzwischen fast 80.000 junge Menschen in gut 780 Ortsgruppen aktiv. Das sind über 2.600 mehr als im Jahr zuvor. Aufwärts geht es hierbei etwa bei der Katholischen Landjugendbewegung im Bistum Münster (KLJB). In den 153 Ortsgruppen der KLJB engagierten sich 2023 mehr als 17.400 junge Menschen. Das waren gut 1.200 mehr als im Vorjahr. Die KLJB ist damit nicht nur im Bistum Münster der mitgliederstärkste Jugendverband, sondern auch mit deutlichem Abstand der größte KLJB-Diözesanverband in Deutschland. 

Steigende und konstant hohe Nachfragen gibt es bei vielen Beratungs- und Unterstützungsangeboten der Caritas. Deutlich gestiegen ist die Zahl der Beratungen in den 18 Migrationsberatungsstellen: von 5.154 im Jahr 2022 auf 7.200 in  2023. Weiterhin engagierten sich im vergangenen Jahr mehr als 4.000 Ehrenamtliche in Projekten der Caritas mit Geflüchteten. In den 13 katholischen Schwangerschaftsberatungsstellen wurden 2023 mehr als 27.000 Beratungsgespräche geführt, was einem Anstieg um 8,5 Prozent im Vergleich zu 2022 entspricht. 

Ausgebaut und gestärkt wurde auch die palliative Versorgung. Ein stationäres Hospiz und ein Tageshospiz wurden neu gegründet. Konstant hoch und voll ausgelastet sind die Caritas-Angebote im Bereich der Erziehungshilfe. Das gilt für die rund 2.300 Plätze in den 22 stationären und teilstationären Einrichtungen. Und in rund 1.100 Fällen erfolgte 2023 eine ambulante Erziehungshilfe, wobei es sich meist um Kinderschutzfälle handelte. Die Caritas im Bistum Münster hat insgesamt rund 80.000 Mitarbeitende; hinzu kommt das Engagement von etwa 30.000 Ehrenamtlichen. 

Auch die Ehe-, Familien- und Lebensberatung (EFL) im nordrhein-westfälischen und niedersächsischen Bistumsteil bleibt für sehr viele Menschen ein wichtiges Angebot. In den 38 EFL-Beratungsstellen fanden 2023 insgesamt 32.027 Beratungsgespräche statt. Das waren knapp 2.500 mehr als 2022. Dabei ist auch die Zahl der Ratsuchenden stark angestiegen: von 11.703 in 2022 auf 12.948 im vergangenen Jahr.

Eine sehr wichtige Anlaufstelle war auch 2023 die Telefonseelsorge. Im NRW-Teil des Bistums gibt es drei Stellen in gemeinsamer Trägerschaft von katholischer und evangelischer Kirche, nämlich in Münster, Recklinghausen und Wesel. Rund 300 Ehrenamtliche sind hier im Einsatz. In den drei Stellen ist die Zahl der angenommenen Anrufe von 39.516 im Jahr 2022 auf 45.447 im Jahr 2023 gestiegen. Die häufigsten Themen waren Krankheit, Einsamkeit und Beziehungskonflikte. 

Ein wachsendes Interesse gibt es bei der außerschulischen Bildungs-, Medien- und Kommunikationsarbeit. So nahmen 2023 insgesamt 206.573 Menschen an den Veranstaltungen der acht Bildungsforen im Bistum Münster teil, gut 41.000 mehr als im Jahr zuvor. Auch die Zahl der Gäste in den Jugendbildungseinrichtungen stieg um gut 4.000 auf 30.432 im Jahr 2023.  Die 265 Katholischen Öffentlichen Büchereien (KÖB) und Krankenhausbibliotheken, die insgesamt rund 1,3 Millionen Medien vorhalten, verzeichneten im vergangenen Jahr 3.315.225 Ausleihen, das sind über 300.000 mehr als 2022. Auch die Zahl der Besuche in den Büchereien stieg 2023 um mehr als 300.000 auf rund 1,3 Millionen. Die Büchereien werden von 3.778 Mitarbeitenden betreut, mehr als 97 Prozent davon sind Ehrenamtliche. Sie leisteten 2023 fast 290.000 Arbeitsstunden. Gestiegen ist auch die Zahl der Menschen, die dem Bistum Münster in Sozialen Netzwerken folgen – von knapp 35.000 im Jahr 2022 auf rund 37.500 in  2023.

Stark gefordert war 2023 die Notfallseelsorge: 97 hauptamtliche Seelsorgerinnen und Seelsorger sowie 305 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten zusammen 1.166 Einsätze, 114 mehr als im Jahr zuvor. Weiter verstärkt hat die katholische Kirche im Bistum Münster im vergangenen Jahr die Präventionsarbeit im Kampf gegen sexualisierte Gewalt. 2023 fanden 217 Schulungen für 3.500 Personen aus Pfarreien, Jugendverbänden und Schulen statt; das waren rund 30 Schulungen und 220 Teilnehmende mehr als 2022. Hinzu kamen rund 60 Präventionsschulungen mit mehr als 1.200 Teilnehmenden aus dem Kita-Bereich sowie 18 Schulungen für Seelsorgerinnen und Seelsorger mit knapp 350 Teilnehmenden.

Die katholische Kirche im Bistum Münster gehört nach wie vor zu den größten Arbeitgebern in der Region. Ende 2023 waren beim Bistum und in den Kirchengemeinden 23.717 Mitarbeitende beschäftigt und damit in etwa genauso viele wie im Jahr vorher. Von diesen arbeiten in der Bistumsverwaltung, dem Bischöflichen Generalvikariat (BGV), 680 Mitarbeitende. Die Zahl der Beschäftigten mit einem Handicap lag im BGV 2023 bei 50 (2022: 54). Mit 7,4 Prozent wurde die gesetzlich vorgeschriebene Quote von fünf Prozent somit deutlich überschritten.

Der Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, erklärt zu den Zahlen:
„Die katholische Kirche im Bistum Münster ist eine Kirche, die nahe bei den Menschen ist. Sie ist engagiert und vielfältig. Sie setzt sich in Wort und Tat für diejenigen ein, die keine Lobby haben: Menschen am Beginn und am Ende ihres Leben, Menschen in Not, Menschen an den sogenannten Rändern unserer Gesellschaft. Die katholische Kirche im Bistum Münster verkündet die Frohe Botschaft Jesu Christi in Wort und Tat; sie fördert Gemeinschaft und stiftet Beziehung. Ich bin den Haupt- und Ehrenamtlichen, die die katholische Kirche im Bistum Münster sind und ausmachen, zutiefst dankbar für ihr vielfältiges Engagement. Ich kann und möchte mir eine Gesellschaft ohne das Engagement dieser Menschen nicht vorstellen. Sie leisten aus dem Glauben heraus einen unverzichtbaren Dienst für eine menschenfreundliche Gesellschaft, in der die Würde wirklich jedes Menschen unantastbar ist und bleiben muss.“

Dr. Stephan Kronenburg

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Umgang mit sexuellem Missbrauch im Bistum Münster

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Die Beratung ist kostenlos und steht allen erwachsenen Menschen offen. Unser Beratungsangebot wird zum überwiegenden Teil durch das Bistum Münster finanziert. Das Land NRW und viele Städte und Gemeinden geben einen Zuschuss. Zur Aufrechterhaltung des Angebots sind wir auch auf Unterstützung durch Spenden angewiesen.

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