Beim diesjährigen Tag der EFL-Mitarbeitenden setzten sich die etwa 100 Teilnehmenden mit dem Thema „Zukunft mitgestalten – Umgang mit Veränderungen“ auseinander. Am Anfang des gemeinsamen Tages stand ein lebendig gestalteter und zu Veränderungen ermutigender Gottesdienst mit Dr. Antonius Hamers, dem Bischöflichen Beauftragten für die EFL.
Daran schloss sich ein Vortrag von Prof. Dr. Hans Hobelsberger an. Der Theologe, der bis Februar dieses Jahres Rektor der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen in Köln war, sprach unter dem Titel „Existenzielle Pastoral: EFL als Ernstfall kirchlichen Handelns“. Hobelsberger betrachtete Kirche als „Ereignis der Liebe Gottes“. Die Aufgabe von Kirche und Pastoral ist die Begegnung, Konfrontation, Vermittlung von Existenz und Evangelium „um der Menschen willen“. Deshalb seien die existenziellen Fragen und Herausforderungen der Menschen auch Fragen und Herausforderungen für Kirche und Pastoral. In welchen Sozialformen sich diese Begegnung verwirkliche, sei sekundär, aber nicht egal. „Kirche ereignet und verwirklicht sich dort, wo Menschen anderen Menschen in existenziellen Situationen nahe sind“, sagte Hobelsberger.
Als Grundlagen einer solchen „existenziell gewendeten Pastoral“ auch in der EFL nannte er, dass diese sich an der Sendung statt an der Sozialform orientiert, dass sie den sozialen Kontext ernst nimmt und Lösungen „zweiter Ordnung“ sucht. Außerdem gehe diese Pastoral auf das Neue und Fremde zu, nehme sich ausreichend Zeit für die wesentlichen Fragen (Existenzgrundlage), stifte und achte Würde und lasse sich im pastoral-professionellen Kontext auf wechselseitige Begegnungen ein.
Sie stufe Präsenz höher ein als ihr Programmangebot und schaffe differenzierte, vernetzte und konkurrenzfrei agierende Orte. Zugleich sage eine solche Pastoral den Menschen gerade in existenziellen Situationen Gottes Nähe zu, geben aber nicht vor, sie herzustellen. Es gehe ihr darum, Leben zu bezeugen statt Kirchenmitglieder zu gewinnen. Hobelsberger unterfütterte seine Ausführungen mit vielen biblischen und anderen Textstellen.
Am Nachmittag des Mitarbeitendentags lag der Schwerpunkt auf dem individuellen Umgang mit Veränderungsprozessen. Referent war unter dem der Bibel entnommenen Titel „Sie schreiten dahin von Kraft zu Kraft“ der Theologe Prof. Dr. Christoph Jacobs. Er hat unter anderem einen Lehrauftrag an der Theologischen Fakultät Paderborn und widmet sich pastoraltheologisch vor allem der Förderung der Kompetenzen von Seelsorgenden und der kirchlichen Organisationsentwicklung. Den Mitarbeitenden der EFL gab er Impulse zur Steigerung ihrer Resilienzfähigkeit in Veränderungsprozessen.
Zum Abschluss des Tages bilanzierte Andrea Stachon-Groth als Leiterin der EFL im Bistum Münster: „Es war ein beeindruckender und inspirierender Tag mit engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Daraus konnte man viel Kraft und konkrete Hinweise ziehen, um Veränderungsprozesse kreativ und konstruktiv anzugehen.“
Anke Lucht